Bleckede: Übung der KFB-II

Zwei-Tages-Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Lüneburg II Umwelt“ in Bleckede

Stadt Bleckede. LK Lüneburg. Zu einer zweitägigen Übung kamen die Einheiten der Lüneburger Kreisfeuerwehrbereitschaft II am Freitag, dem 20. April zusammen, um innerhalb dieses Verbandes diverse Übungsszenarios durchzugehen, die die Bleckeder Feuerwehren unter „Regisseur“ Jan Warner mit großem Aufwand lange geplant hatten und begleiteten. In einige Übungsteile waren, neben der FF Bleckede–Mitte, auch die Schnell-Einsatzgruppen des ASB –und DRK Kreisverbandes sowie die Gefahrgutgruppe der Samtgemeinde Dahlenburg aktiv eingebunden. Die Küchengruppe der Kreisfeuerwehrbereitschaft I sorgte für das leibliche Wohl der Truppe. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Lüneburg II stellt die hoch spezialisierten, technischen Züge der Kreisfeuerwehr, die Aufgaben, vor allem im Umweltschutz, wahrnehmen:

1. ABC- Zug ( Messen / Spüren / Analysieren / Dekontamination )
2. Gefahrgutzug ( Logistik / Unfällen mit Gefahrstoffen / Menschenrettung )
3. Ölabwehrzug ( Ölabwehr auf Fließgewässern / Hilfeleistung mit Booten
4. Gewässerschutzzug ( Aufgaben in ruhigen Gewässern / Hilfeleistung mit Booten / Tauchergruppe )
+ Führungsstaffel

Schon gleich die erste Übung hat es in sich. In der angenommenen Schadenslage kommt es beim Anlegen des Fahrgastschiffes „Bleckeder Löwe“ zu einer Havarie. Aus diesem Grund ist eine Rettung der 25, z.T. schwer verletzten, Passagiere von der Landseite nicht möglich. Mit den Booten der Züge 3 und 4 muss nun die Lageerkundung, Sichtung und der Transport von Verletzten sowie Hilfskräften über die Wasserseite erfolgen.
Die Verletzten werden von der RUD ( realistische Unfalldarstellung des DRK ) dargestellt, sind entsprechend geschminkt, schreien, zittern oder liegen regungslos im Fahrgastraum. Der Leitende Notarzt teilt die Verletzten in leicht, mittelschwer und schwer Verletzte ein ( sog. Triage ) und entscheidet demnach, aufgrund der sehr beengten Räumlichkeiten, auch die schwer Verletzten zuerst zu retten und auf der Landseite medizinisch vollständig zu versorgen. Parallel zum Einsatz auf dem Schiff, werden von den Schnell – Einsatzgruppen beheizbare Zelte errichtet und mit Behandlungsplätzen eingerichtet. Rettungswagen stehen abmarschbereit. Notärzte, Rettungsassistenten –und Sanitäter übernehmen die Patienten und nehmen die qualifizierte Erstversorgung vor, bevor der Transport in ein geeignetes, aufnahmebereites Krankenhaus möglich ist. In nur 1 ½ Stunden ist der Auftrag ausgeführt.
Die Züge 1 und 2 arbeiten währenddessen einen Gefahrguteinsatz auf dem Gelände des ATR Landhandels ab. Die Löschfahrzeuge des Gewässerschutzzuges werden zum Kieswerk Hartmann abgerufen. Dort gilt es einen kleineren Brand zu bekämpfen und eine Person ( Puppe ) zu befreien, die unter der Kette eines Raupenbaggers eingeklemmt ist. In Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienstteams wird die Person zügig befreit.

Nach einer kurzen Nachtruhe und Frühstück werden die Züge um 07.00 h wieder in den Einsatz geschickt.
Im Bleckeder Hafen ist der Gewässerschutzzug im Einsatz, um einen Ölschaden einzugrenzen. Die Taucher der FF Lüneburg müssen eine Fahrzeugkarosserie im Hafenbecken finden und bergen.
Auf der Elbe bei Alt Garge ist der Ölabwehrzug in Aktion. Dort wird die große Ölsperre ausgebracht und mittels Scherbrett stabilisiert.
Die eigentliche Großübung gilt aber an diesem Tag den Zügen 1 und 2. auf dem Gelände des Kieswerks Hartmann. Nachdem die Gefahrgutgruppe der Samtgemeinde Dahlenburg ( Bleckedes Gruppe ist mit der Ausführung und Vorbereitung der Übung beschäftigt ) als Ersteinheit eintrifft und sich die Lage „entwickelt“, kommen die Fachzüge der Kreisbereitschaft zum Einsatz. Die angenommene Lage: Bei Ladearbeiten mit diversen Gefahrstoffen kommt es zu einem Unfall. Ein, großzügiger Weise, von der Firma LCD zur Verfügung gestelltes, Trägerfahrzeug mit Muldenbehälter steht dabei vor einem Tunnel mit Förderband, welches zu einer Schute im Hafen führt. Auf der Schute laufen Flüssigkeiten aus und es werden Personen vermisst. In der Mulde befinden sich verschiedene Fässer mit unterschiedlichen Gefahrstoffen. Das gesamte Umfeld ist mit diversen gefährlichen Gebinden übersäht. Es knallt und raucht. Die große, logistische Maschinerie eines umfangreichen Gefahrguteinsatzes kommt in Bewegung.
Unter Chemikalienvollschutz gehen die Trupps vor und versuchen die Menschenrettung und Eindämmung der unmittelbaren Gefahren durchzuführen. Der ABC – Zug macht mit seinen Messfahrzeugen Umfeldmessungen in der Ortschaft Alt Wendischthun und baut die Dekontaminationsstelle auf. Die Mitglieder der Gefahrgutgruppe der Stadt Bleckede haben viele Vorbereitungen getroffen und begleiten den Übungsverlauf. Ihr Leiter, Hermann Blanquett jun., will erreichen, dass die Trupps viel und ausreichend zu tun haben. „Nichts ist schlimmer, als bei einer Übung nicht ausreichend gefordert zu sein! Außerdem haben wir im Landkreis das qualifizierte Personal und die Technik, solch umfangreiche Lagen adäquat abzuarbeiten.“ Nach 4 ½ – Stunden ist die Übung beendet und es geht zum Mittagessen im Bleckeder Feuerwehrhaus.
Bereitschaftsführer Matthias Kleps ist begeistert. „Wir haben lange auf die Genehmigung dieser Übung durch den Landkreis gewartet und sind froh, dass wir diese wichtige Bereitschaftsübung unter so ausgezeichneten Bedingungen durchführen können. Die Bereitschaft II hat aufgrund der Spezialisierung der einzelnen Züge, selten die Gelegenheit, an einem Ort zu üben. Bleckede ist da, mit dem Hafen und der Elbe, ein idealer Übungsort. Ich danke denjenigen, die uns Übungsobjekte zur Verfügung stellen. Das ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Was hier von den Bleckeder Kameradinnen und Kameraden auf die Beine gestellt wird, ist bemerkenswert!“


Stellv. Pressewart
der Kreisfeuerwehr Lüneburg
Markus – Björn Peisker

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