Melbeck: Großfeuer bei Recyclingfirma – Anforderung Drehleiter [Update 26.05.2012]

Einsatz Nr. 32
am 24.05.2012, 13:24
Einsatzstichwort:
Großfeuer bei Recyclingfirma – Anforderung Drehleiter
Einsatzort:
Melbeck
Feuerwehr(en)/ Einheiten:
Alle Feuerwehren der Samtgemeinde Ilmenau
Feuerwehren Samtgemeinde Gellersen
FF Lüneburg
FF Bleckede (E-21)
THW
DRK
Polizei
Feuerwehren Samtgemeinde Amelinghausen zur Ablösung
Feuerwehren Samtgemeinde Ostheide zur Ablösung
Lage/ Maßnahmen:
Siehe Pressemeldungen Polizei/ Feuerwehr unten
Bericht beim NDR: Link>>>
Weitere Einsatzbilder in unserer Galerie: Link>>>
Foto: Thorsten Heß, Rauchsäule ca. 08:00 Uhr

Foto: Heinrich Best, Einsatzstelle ca. 09:30

Foto: André Berdien, Rauchsäule Einsatzort Melbeck aus Lüneburg gesehen

Foto: Heinrich Best, ca. 15:30, Drehleiter Bleckede im Einsatz

 

Pressemeldung Polizeiinspektion Lüneburg:

++ Großbrand in Recycling-Firma ++ Feuerwehr und Einsatzkräfte im Dauereinsatz ++ Schulzentrum vorsorglich evakuiert ++ mehrere hunderttausend Euro Sachschaden ++ Ermittlungen dauern an ++
Melbeck/Lüneburg
Im Großeinsatz befinden sich derzeit mehr als 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten und Polizei aufgrund eines Vollbrandes eine Fabrikhalle eines Recyclingbetriebs im Gewerbegebiet Lüneburg-Süd (Am Alten Werk, Melbeck Bahnhof). Seit ca. 07:45 Uhr (am 24.05.12) steht die ca. 100x40m² große Halle in Flammen. Im Inneren befinden sich ca. 5000m³ Rest- und Plastikmüll zur Weiterverarbeitung sowie in einem noch nicht brandbetroffenen Bereich Schmierstoffe wie Hydrauliköl.
Aufgrund der extrem-starken Rauchentwicklung wurden Anwohner im süd-westlichen Bereich des Brandortes aufgefordert Türen und Fenster geschlossen zu halten. Darüber hinaus evakuierten Einsatzkräfte in Abstimmung mit dem Landkreis Lüneburg vorsorglich 1000 Kinder und Jugendliche aus dem sich in einigen hundert Meter entfernt gelegenen Schulzentrum Embsen. Der ABC-Messtrupp der Lüneburger Feuerwehr ist im Einsatz und misst die Schadstoffbelastung in den betroffenen Bereichen.
Nach Angaben der Feuerwehr werden die Löscharbeiten noch längere Zeit andauern, so dass weiterhin eine Beeinträchtigung durch die Rauchentwicklung bestehen wird. Polizei und Feuerwehr beziffern den Sachschaden derzeit mindestens auf mehrere hunderttausend Euro, wenn nicht sogar im Millionen-Bereich. Verletzt wurde bisher glücklicherweise niemand.
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Derzeit können weder ein Brandstiftung, ein technischer Defekt, noch eine Müllselbstentzündung als Ursache ausgeschlossen werden. Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg sowie weitere Behörden sind vor Ort und haben parallel Ermittlungen aufgenommen.

 

Fotos: Polizei

Pressemeldung Kreisfeuerwehr Lüneburg

Großfeuer vernichtet Lagerhalle eines Recyclingbetriebes in Embsen
Bei einem Großfeuer auf dem Gelände einer Recyclingfirma in Embsen (Kreis Lüneburg) ist heute ein hoher Sachschaden entstanden. Rund 200 Feuerwehrleute und Angehörige anderer Hilfsorganisationen waren bzw. sind teilweise immer noch im Einsatz.

Gegen 07.45 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr – und Rettungsleitstelle des Landkreises Lüneburg ein. Da es auf dem Betriebsgelände bereits mehrfach zu Einsätzen kam, wurde aufgrund des gemeldeten Brandes einer Halle nach Alarm-und Ausrückeordnung (AAO) vorgegangen. Somit wurde zwei Löschzüge der Gemeindefeuerwehr Ilmenau alarmiert.

Beim Eintreffen der Kräfte vor Ort brannte eine ca. 100x50m große Lagerhalle. Gemeindebrandmeister und Einsatzleiter Uwe Hausschild erkannte, dass die vorhandenen Kräfte nicht ausreichen würden, denn das Feuer hatte sich teilweise schon durch die Dachhaut gebrannt.

Daraufhin wurden alle Feuerwehren der Samtgemeinde Ilmenau, ein Löschzug der Wache Süd der Hansestadt incl. Drehleiter, THW, sowie Polizei und Rettungsdienst nachalarmiert. Weiterhin waren der stellv. Kreisbrandmeister der ABC-Messzug des Landkreises Lüneburg und die Kommunikationsgruppe der Samtgemeinde vor Ort.

Die Bevölkerung wurde zeitnah über Rundfunkdurchsagen informiert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Messzug führte in regelmäßigen Abständen Messungen an verschiedenen Orten durch. Auch im benachbarten Landkreis Harburg wurden Luftuntersuchungen durchgeführt. Er wurden aber keine erhöhten Schadstoffbelastungen festgestellt, eine Geruchsbelästigung konnte jedoch eindeutig ausgemacht werden, zumal die Rauchsäule über Kilometer hin sichtbar war. Das Schulzentrum Embsen, sowie später auch ein in der Nähe der Einsatzstelle befindlicher Betrieb, wurden vorsorglich evakuiert. Davon Betroffen waren unter Anderem 1.000-1.200 Schülerinnen und Schüler.

Die Lagerhalle selbst besteht aus einer Stahl-Beton Konstruktion mit Blechbedachung in der sich ca. 5000m³ Rest- und Plastikmüll zur Weiterverarbeitung sowie ein großer Tank mit 1.200l Hydrauliköl befanden.
Durch einen massiven Wasser- und Schaumeinsatz wurde das Feuer bekämpft.

Die Wasserversorgung wurde zunächst über einen Löschbrunnen, sowie das Hydrantennetz abgewickelt. Im weiteren Einsatzverlauf wurde ein Löschzug der Gemeindefeuerwehr Gellersen nachalarmiert, um eine Wasserversorgung über längere Wegstrecken mittels Schlauchleitungen aufzubauen.

Fahrzeuge der FTZ mußten aufgrund des enormen Verbrauchs an Schaumitteln auch den Nachbarlandkeis Harburg bzw. die Hansestadt Hamburg anfahren, um sich ausreichend einzudecken.

Um einen wirkungsvollen Löscherfolg zu erzielen, wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet. Die Dachhaut wurde geöffnet, um mit insgesamt zwei Drehleitern und einem Gelenkmast das Feuer von oben zu bekämpfen, es wurden mehrere Wasserwerfer mit und ohne Schaum zeitgleich eingesetzt, dazu kam eine große Anzahl an weiteren „B“ – und „C“-Strahlrohren.

Das THW hatte die Aufgabe die Seitenwände der Halle, die aus einzelnen Betonplatten bestanden, herauszutrennen bzw. zu reißen, um an das brennende, stark verdichtete Recyclingmaterial zu kommen. Das Hallengerüst hielt der Wärmestrahlung nur bedingt stand. Einzelne Stahlträger hatten sich bereits nach kurzer Zeit so sehr verbogen, dass ein Statiker mit an die Einsatzstelle als Fachberater beordert wurde, der die Halle mit entworfen hatte. Er diagnostizierte Einsturzgefahr.

Gegen Mittag zeigten sich erste Löscherfolge. Die Brandausbreitung konnte teilweise eingedämmt werden, die Rauschschwaden wurden weniger und das Brandgut wurde mittels Radladern aus der Halle geholt, um später abgelöscht zu werden.

Nach Aussagen des Einsatzleiters können die Löscharbeiten vermutlich noch Tage andauern, bis alle Glutnester, bzw. das gesamte Recycling-Material abgelöscht ist. Somit kann eine weitere Gefährdung bzw. Beeinträchtigung durch die Rauchentwicklung für die Bevölkerung bestehen.

Um die vorhandenen Kräfte, die sich seit dem Morgen im Einsatz befinden auszulösen, wurden gegen 15.15 Uhr Löschzüge der Samtgemeindefeuerwehr Amelinghausen und später Löschzüge aus der Ostheide alarmiert.

Der Schaden wurde nach derzeitigen Schätzungen von Polizei und Feuerwehr auf einen großen 6-stelligen Bereich beziffert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass er in die Millionen geht.

Zur Brandursache konnte die Polizei noch keine Aussagen treffen. Eine Selbstentzündung, sowie Brandstiftung oder ein technischer Defekt, können nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Ermittlungen werden vom staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg sowie weiteren Behörden durchgeführt.
Eingesetzte Kräfte und Gerät :
Der Einsatz dauert noch an, in Spitzenzeiten waren bis zu 200 Kräfte im Einsatz.

Bericht: Andreas Apeldorn, KPW Lüneburg
Bild: Andreas Apeldorn, KPW Lüneburg

 

Pressemeldung Landkreis Lüneburg

Großbrand im Industriegebiet Lüneburg-Süd: Schadstoffbelastung im Blick
(lk/ho) Nach dem Großbrand bei einer Recyclingfirma im Industriegebiet Lüneburg-Süd in der Samtgemeinde Ilmenau, von dem sich gestern (Donnerstag, 24. Mai 2012) eine weithin sichtbare Rauchwolke Richtung Westen bewegte, behalten der Landkreis Lüneburg, das zuständige Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg und weitere Behörden die Schadstoffbelastung in der Umgebung im Blick.

Bereits am Donnerstag (24. Mai 2012) hatte der Landkreis Lüneburg Kontakt mit einem Expertenteam des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) aufgenommen, um die Schadstoffbelastung frühzeitig abschätzen zu können.

Am Donnerstag und Freitag (heute, 25. Mai 2012) konnte keine besondere Schadstoffbelastung festgestellt werden, die über die übliche Belastung nach einem Brand hinausgeht. Der Brand ist unter Kontrolle und das Feuer grundsätzlich gelöscht. Die Feuerwehr begleitet nun mit Einsatzkräften das Leerfahren der Halle bis Samstagabend. Die Gefahr einer starken Rauchentwicklung besteht nach Angaben der Feuerwehr nicht mehr.

Dennoch beobachtet der Landkreis Lüneburg weiter die Schadstoffbelastung durch Brandrückstände in der Umgebung, etwa im Wasser und im Boden. So untersuchte das Bremer Umweltinstitut am Freitagnachmittag gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Landkreises das Außengelände des Schulzentrums Embsen. Außerdem sind Mitarbeiter des Landkreises und externe Experten bei der Recycling-Firma vor Ort und leiten weitere Untersuchungen ein.

„Wir nehmen die Kritik und die Sorgen unserer Bürgerinnen und Bürger nach diesem erneuten Brand sehr ernst und werden noch mehr als bisher für weitere verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eintreten, auch beim Gewerbeaufsichtsamt “, sagt Landrat Manfred Nahrstedt, „es hat sich wieder einmal gezeigt, dass wir in Hansestadt und Landkreis eine sehr leistungsfähige Feuerwehr haben. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei allen Feuerwehrleuten, die rund um die Uhr im Einsatz waren und weiterhin sind.“

Um die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten, hatte der Landkreis Lüneburg bis Freitag um 17 Uhr ein Bürgertelefon geschaltet, das ab Dienstagvormittag um 7.30 Uhr wieder erreichbar ist.

Sollten sich Veränderungen in der Lage ergeben, wird der Landkreis Lüneburg die Öffentlichkeit unverzüglich darüber informieren. Aktuelle Informationen finden Bürgerinnen und Bürger dann auch im Internet unter www.lueneburg.de.


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