Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehr Lüneburg

„Mehr Arbeit mit immer weniger Personal“, so das Resumé von Kreisbrandmeister Torsten Hensel bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehr im Schützenhaus Dahlenburg am vergangenen Samstag.

Vor rund 400 Personen u. A. aus Politik und Verwaltung, Hilfsorganisationen, benachbarter Kreisfeuerwehren und den Vertretern der Feuerwehren des Landkreises Lüneburg dankte Hensel besonders den Jugendwarten und Betreuern der Jugendfeuerwehren sowie den Betreuern der Kinderfeuerwehren.

Die Mitglieder der Jugendfeuerwehren und Kinderfeuerwehren sind es, die Personalzahlen in den späteren Einsatzabteilungen sichern.

Hier wird Basisarbeit geleistet. Rund 500 Kinder sind zur Zeit in den Kinderfeuerwehren aktiv, weitere Gründungen stehen an, so zum Beispiel in der Hansestadt Lüneburg, Rettmer und in Wendewisch.

Um eine einheitliche Erkennbarkeit zu gewährleisten wurde ein Wettbewerb ausgelobt, der das beste Logo für die Kinderfeuerwehr (ehem. Floriangruppen) nach aussen hin noch besser sichtbar machen soll. Unter vielen Bewerbungen hat Jacqueline Warnecke, aus der FF Melbeck diesen gewonnen. Der Preis : ein Rundflug mit dem Flugzeug des Florian Flugdienstes.

Bei den Einsatzzahlen bestätigt sich, dass was der Kreisbrandmeister in seinem Jahresbericht anmahnte : mit insgesamt 1371 Einsätzen im Jahr 2009 , wurden 101 mehr als 2008 abgeleistet. Die Personalzahlen gingen im gleichen Zeitraum um 37 Mitglieder zurück. Das bedeutet, das immer mehr Einsätze von immer weniger Feuerwehrfrauen und Männern bewältigt werden müssen.

Im Einzelnen : 2009 bescherte den Brandschützern insgesamt 430 Brandeinsätze (davon allein 96 Gebäudebrände und 115 Containerbrände) Die Brandschadenssummer betrug ca. 6.279,000,– €. Allein die durch die ehrenamtlichen Feuerwehren erhaltenen Werte wurden auf rund 43.168,000,– € beziffert.

Bei den technischen Hilfeleistungen gingen die Einsatzzahlen um 31 auf insgesamt 678 zurück. Bei 25 Verkehrsunfällen wurden Personen mit Hilfe der Feuerwehr aus Ihren Fahrzeugen befreit.

Die Frage die auch den politischen Vertretern gestellt wurde lautete : Was wäre gewesen, wenn die Feuerwehr nicht so schnell geholfen hätte ?

Treffenderweise lautet das Motto des Landesfeuerverbandes in diesem Jahr : DEINE ZUKUNFT – FEUERWEHR.

Das Thema Ehrenamt wurde auch von Landrat Manfred Nahrstedt in seinem Grußwort aufgegriffen. Der Landkreis stärkt das Ehrenamt soweit es geht. Es ist 100%ig Verlaß auf die Feuerwehr, dies „musste“ bzw. konnte er selbst erfahren, als vor Kurzem bei einer Bürgersprechstunde in Neetze sein Dienstwagen, vermutlich wegen eines technischen Defektes, im Flammen aufging und die örtliche Feuerwehr schnell zur Stelle war, um größeren Schaden zu verhindern.

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hans Graulich mahnte eindringlich, dass die Einrichtung und der Erhalte der Freiwilligen Feuerwehren eine Pflichtaufgabe der Kommune ist.

Der Mitgliederschwund ist eindeutig ein Problem. „Es überlebt derjenige, der die beste Vorsorge getätigt hat ! Der Landesfeuerwehrverband mischt sich ein“ so der Präsident weiter. „Auch wenn es Geld kostet!“.

So hat Niedersachsen neben 4 weiteren Bundesländern, noch eine Feuerschutzsteuer, welche den kommunalen Haushalten zu Gute kommt. „Und oft treu sind Feuerwehrmänner und Frauen, denn oft hält die Treue zur Feuerwehr länger als eine Ehe!“ so Graulich am Ende seiner Grußworte. Donnernder Applaus der Deligierten war Ihm sicher.

Dann durfte sich die Vortag “DRK-Rettungshundestaffel” vorstellen. Es wurden neue Einsatzmsöglichkeiten  dem sogenannten „Men streaming“ bei der Personensuche aufgezeigt.

Man verspricht sich dadurch eine effektivere Zusammenarbeit und schnellere Erfolge bei vermissten Personen, sowie eine Personalschonung die den freiwilligen Feuerwehren.

Natürlich wurden auch wieder Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen :

Die beiden Kreisausbilder OLM Carlo Kohagen und OLM Jörg Förster wurden zu Hauptlöschmeistern befördert. Der stellv. StadtBM Lüneburg OBM Thorsten Diesterhöft zum Hauptbrandmeister.

Wettbewerbsrichter Horst-Dieter Hanelt wurde nach über 4 Jahren und Kreiswettbewerbsleiter Wolfgang Pingel nach über 17 Jahren aktiver Tätigkeit verabschiedet. Zum neuen Leiter der Wettbewerbe wurde HLM Thomas Lienkamp ernannt. LM Jens Witt aus Walmsburg wurde neuer Kreisausbilder sowie 2. Stellv. Kreisjugendfeuerwehrwart OLM Cord-Peter Keul aus Boltersen und zum 3. Kreisjugendfeuerwehrwart LM Matthias Knaack aus Westergellersen, da der 2. Kreisjugendfeuerwehrwart Nils Wolny in den Landkreis Harburg umgezogen ist.

Mit dem Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Gold wurde Brandmeister Hermann Kayser geehrt. Er ist inzwischen über 40 Jahre aktives Mitglied seiner Feuerwehr. Zwischenzeitlich war er als stellv. Gruppenführer, stellv. Ortsbrandmeister sowie u. A. Zugführer des 2. Zuges der Kreisfeuerwehrbereitschaft aktiv tätig. Kayser hat sich um das Feuerwehrwesen sehr verdient gemacht.

Gegen 11.30 Uhr beendete Kreisbrandmeister Torsten Hensel die Veranstaltung mit dem Hinweis auf das obligatorische Mittagsessen, aus der Küche des 4. Zuges der Kreisfeuerwehrbereitschaft.

Zu den Bildern :

1)Kbm T. Hensel
2)Präsident des LFV Hans Graulich und Hermann Kayser
Bericht: Andreas Apeldorn, KPW Lüneburg
Bild: Andreas Apeldorn, KPW Lüneburg
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