Alarmübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Lüneburg 1

Alarmübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Lüneburg 1

LK Lüneburg / LK Uelzen. Noch vor der ersten „Jahrhundertflut“ 2002 wurde die letzte Alarmübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Lüneburg 1 gefahren. So war es am Freitagabend, dem 23.05.2008 gegen 20.30 Uhr wieder an der Zeit, die Alarmierungspläne und die Schnelligkeit dieses Großverbandes für die überörtliche Hilfeleistung auf die Probe zu stellen. In diesem Fall galt es, den Sammelpunkt an einem Discountmarkt in Bienenbüttel für die, aus dem gesamten Kreisgebiet stammenden Einheiten, so schnell wie möglich zu erreichen, um Marschbereitschaft herzustellen. Gegen 22.00 Uhr war der Verband einsatzbereit und konnte im Landkreis Uelzen seinen Auftrag entgegennehmen.
Die Kreisfeuerwehr Uelzen unter Federführung des dortigen Bereitschaftsführers Axel Ziegeler hat in ihrem Landkreis zwei anspruchsvolle Übungsszenarien ausgearbeitet. Zum einen ist im Raum Kirchweyhe, im Bereich einer Bahnunterführung ein schwerer Verkehrsunfall mit sehr kompliziert eingeklemmten Personen simuliert. Hierfür wird sich auch bei der Gestaltung im Detail sehr viel Mühe gegeben. Grassoden, Schleifspuren, Splitter auf der Straße und entsprechend geschminkte Unfallopfer verhelfen zu einem möglichst realitätsnahen Szenario, welches den 2. Zug der Bereitschaft gut beschäftigt. Mit dabei sind auch drei Rettungswagenbesatzungen der Schnellen Einsatzgruppe des DRK Uelzen. Die Straße zwichen Emmendorf und Kirchweyhe war hierfür voll gesperrt. Zum anderen sind zwei Einsatzzüge im Bereich des Museumsdorfes Hösseringen eingesetzt. Hier ist die angenommene Lage der Brand des Brümmerschen Hofes. Das Feuer läuft in einen angrenzenden Wald über. Die Züge 1 und 3 der KFB LG stellen die Wasserförderung über lange Wegstrecke bzw. über Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen sicher. Der beim Verkehrsunfall eingesetzte Zug 2 greift ebenfalls später in die Übung ein. Die ortskundige Feuerwehr Hösseringen ist ebenfalls dabei.
Beide Übungen dienen dem Zweck, zu überprüfen, wie der autark operierende Verband ohne Vorbereitung in „fremdem“ Gebiet arbeitet.
Die Kräfte der Führungsstaffel mit dem Einsatzleitwagen und des 4. Zuges haben in der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Uelzen in Uelzen Quartier bezogen. Sie sind die Service -und Logistikkomponente des Verbandes. Neben einer Mechanikereinheit ist auch die Versorgung von rund 140 Feuerwehrangehörigen der Bereitschaft eine Kernaufgabe dieser Einheit, die während der Übungen mit Rettungsschere oder Strahlrohr in der „Küche“ den Kochlöffel bewegen, um eine nahrhafte Gulaschsuppe vorzubereiten.
Gegen drei Uhr konnten die Kräfte wieder in den Landkreis Lüneburg abrücken.
Kreisbereitschaftsführer Henning Banse ist sichtlich zufrieden. Die Übung habe wieder einmal dazu beigetragen, wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, die dazu beitragen werden, die Leistungsfähigkeit dieses Verbandes noch weiter zu verbessern. Zudem dankt er der Kreisfeuerwehr Uelzen für die ausgezeichnete
Vorbereitung und seiner Bereitschaft für das Engagement am späten Freitag.

Stichwort: Kreisbereitschaften

Wenn die Mittel einer Gemeinde zur Bewältigung von Schadenslagen nicht bzw. nicht mehr ausreichen, kann die Kreisfeuerwehr zu einem überörtlichen Einsatz innerhalb oder auch außerhalb des eigenen Landkreises eingesetzt werden.
Hierzu sind die Kreisfeuerwehren verpflichtet, sog. Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) aufzustellen (§ 19 NBrandSchG). Diese setzen sich in der Regel aus vier speziell gegliederten Zügen (2 x Brandbekämpfung/Hilfeleistung, Wasserversorgung und Versorgung) zusammen.
Jede Kommune innerhalb eines Landkreises stellt entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit, Personal und Fahrzeuge zur Verfügung. Dieses muss natürlich so geschehen, dass die Grundsicherung der eigenen Bevölkerung nicht gefährdet wird.
Die Bereitschaften umfassen ungefähr 130 bis 150 Einsatzkräfte mit etwa 25 bis 35 Einsatzfahrzeugen. Eine KFB ist so konzipiert, dass sie, mit einem entsprechenden Einsatzauftrag ausgestattet, vollkommen autark operieren kann. KFB rücken im Bedarfsfall zunächst aus den Nachbarkreisen an und erhalten ihren konkreten Auftrag direkt vom Stab HVB bzw. der TEL des betroffenen Landkreises.

Die Kreisfeuerwehren können ihre KFB auch nach regionalen Gefahrenschwerpunkten orientieren. In Lüneburg sind die wahrscheinlichsten Großlagen durch Hochwasser oder Waldbrände zu erwarten. Deshalb ist diese KFB verstärkt mit allradtauglichen und Wasser führenden Fahrzeugen ausgerüstet. Für besondere Fälle wurde durch die Kreisfeuerwehr Lüneburg ein Mess-, ein Umwelt-, ein Gewässerschutz- und ein Ölabwehrzug aufgestellt, in welchem speziell geschulte Kräfte organisiert sind und fachlich weitergebildet werden. Diese Kräfte sind in der KFB LG 2 – Umwelt zusammengefasst.
Andere Landkreise stellen ihre KFB in Modulen zusammen, die bei entsprechendem Bedarf, gezielt alarmiert werden (Brandschutz, Deichverteidigung, Umweltschutz, Wassergefahren usw.). Der Kreisbereitschaft steht der Kreisbereitschaftsführer vor (in der Regel stellv. Kreisbrandmeister oder Abschnittsleiter der Kreisfeuerwehr).
Die Kreisbereitschaften und die einzelnen Züge führen jährlich gemeinsame, auch mehrtägige Übungen durch.

Bericht: Markus-Björn Peisker
Fotos: Daniel Roemer
Kreisfeuerwehr Lüneburg

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