Jahreshauptversammlung Feuerwehr Walmsburg

JUGEND-NACHWUCHS DRINGEND GESUCHT

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Walmsburg – Hinrichs bleibt Ortsbrandmeist
er

Ein Blick auf die Tagesordnung hätte eigentlich einen entspannten Verlauf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Walmsburger Feuerwehr und ihres Fördervereins vermuten lassen. Selbst die Wiederwahl des Ortsbrandmeisters Friedhelm Hinrichs sollte nur Formsache sein. Doch trüben Nachwuchssorgen in der Jugendabteilung die Idylle der Dorffeuerwehr.

Über 30 Kameraden und Gäste konnte der Vorstand am Samstag, dem 29. Januar im Walmsburger Café Michelshof begrüßen; darunter Bürgermeister Jens Böther, der Feuerschutzausschussvorsitzende Manfred Bode, Kreisbrandmeister Torsten Hensel, Bleckedes stellvertretender Stadtbrandmeister Hermann Blanquett jun. und Walmsburgs Ortsvorsteher Wilhelm Kastens, der für die Feuerwehr auch als Schriftführer fungiert. In ihren Grußworten hoben die Gäste zum einen die Bedeutung der Feuerwehr für Gemeinschaft und Sicherheit hervor: „Wer, wenn nicht die Feuerwehren, sollte beispielsweise die Hochwasserabwehr bewerkstelligen?“ fragte Bürgermeister Böther. Dabei dankte er den Walmsburgern für ihren Einsatz beim kurz zuvor gut überstandenen Elbehochwasser und bekräftigte das Bekenntnis der Stadt zu ihren Ortswehren.



Mehr als  das in Walmsburg dank des Deiches glimpflich verlaufene Hochwasser beschäftigte die Anwesenden jedoch der Appel des Jugendfeuerwehrwartes Markus Morawe. Dieser hatte in seinem Bericht auf die angespannte Mitgliedersituation in seiner Abteilung hingewiesen – gerade ein einziger Jugendlicher war am Tag des Berichts verzeichnet – und bat die Versammlung dringend um Unterstützung bei der Mitgliederwerbung. Zudem machte er die Runde auch auf den Mangel an Betreuerpersonal aufmerksam, der sich aus beruflichen Gründen in seinem Team sogar noch verschärfen könnte. „Wollen wir in Walmsburg weiter eine Jugendfeuerwehr? Dann müssen wir alle etwas dafür tun.“, nahm Morawe, der gleichzeitig Stellvertreter des Ortsbrandmeister ist, die Kameraden in die Pflicht.

Erfreulicheres hatte Morawe mit Blick auf die von Feuerwehr und Förderverein durchgeführten Veranstaltungen zu berichten. Diese wurden im vergangenen Jahr gut besucht, so dass man sich in Walmsburg auch 2011 u. a. wieder auf Skatabende, Osterfeuer und Laternenumzug freuen darf. Besondere Höhepunkte werden der Stadtjugendfeuerwehrtag mit Wettbewerben für Jugend- und Kinderfeuerwehr im Mai und der Stadtfeuerwehrtag der Aktiven im August sein. Zudem plant der Förderverein zur Fußball-WM der Frauen wieder Public Viewings im Walmsburger Bootshaus, das sich als Veranstaltungsort bereits mehrfach bewährt hat.

Viel Hoffnung für die Zukunft der Jugendfeuerwehr ruht derzeit auf Betreuerin Stefanie Morawe und ihren „Feuerwehrzwergen“, der Walmsburger Kinderfeuerwehr, Vorstufe der Jugendabteilung. Die Gruppe von Kindern im Grundschulalter hat derzeit 15 Mitglieder, von denen zwölf Mädchen sind. Soviel Frauenpower erntete auch die Anerkennung des Kreisbrandmeisters: Torsten Hensel lobte Stefanie Morawe, ihren Betreuerstab und deren Schützlinge für ihre Aktivität und hob Morawes Mitwirkung an der Entwicklung einer Satzung für Lüneburgs Kreiskinderfeuerwehr hervor.

Auch andere Funktionsträger konnten in ihrem Ressort eine positive Bilanz fürs abgelaufene Berichtjahr ziehen. Die Gerätewarte Dennis Hensling und Thomas Gartzke beurteilten den Zustand von Ausrüstung und Gerät als gut; der Atemschutzbeauftragte Björn Jahnke vermeldete seine Geräte ebenfalls als einsatzbereit und bescheinigte den elf Walmsburger Atemschutzgeräteträgern einen angemessenen Ausbildungsstand. Die Kassenprüfer bestätigten die Finanzführung durch Kassenwart Frank Luerßen als einwandfrei; folgerichtig wurde die Entlastung des Vorstandes in der anschließenden Abstimmung einstimmig angenommen. Bei der jährlich anstehenden Wahl eines neuen Kassenprüfers wurde Uwe Ludwig von der Versammlung bestimmt. Neben der ausgeglichenen Kasse konnte Luerßen einen Mitgliederstand von derzeit insgesamt 139 Personen vorweisen, davon 40 als „Aktive“, also Kameraden, die für den Einsatzfall zur Verfügung stehen.

Bevor er sich zur Wiederwahl stellen musste, verlas Ortsbrandmeister Friedhelm Hinrichs seinen Jahresrückblick. Wie sich zeigte, ist die Einsatzstatistik der Walmsburger vor allem vom Wetter beeinflusst. Einer Zugalarmierung wegen Waldbrandgefahr folgten eine Menschrettung auf der hochwasserführenden Elbe im Sommer und gleich sechs Straßensicherungen allein am 23. Dezember – anhaltende Schneefälle hatten hier für umgestürzte oder sich gefährlich neigende Bäume gesorgt. Frisch in Erinnerung ist natürlich der Hochwasser-Einsatz im Januar 2011. Während des vom Landkreis ausgerufenen Katastrophenalarms mussten die Kameraden rund um die Uhr ein Deichwachbüro im Dorfgemeinschaftshaus besetzt halten, bei der Deichwache und -sicherung wurden sie von der Walmsburger Dorfbevölkerung unterstützt.

Neben den Übungsdiensten im Ort, für die Hinrichs erneut eine bessere Beteiligung anmahnte, wurde auch an diversen Alarm- und Zugübungen mit anderen Feuerwehren teilgenommen. Zudem stellte Walmsburg wie in den Vorjahren gemeinsam mit der Nachbarwehr aus Barskamp eine Wettbewerbsgruppe. Die ganz großen Erfolge blieben bei den absolvierten Wettbewerben 2010 jedoch aus.

Dann kam Bewegung in die Runde – im wahrsten Sinne des Wortes. Grund dafür war, dass die Wahl des Ortsbrandmeisters im Gegensatz zu den meisten anderen Wahlen bei der Feuerwehr geheim erfolgt. Statt des Handzeichens waren also die Stimmzettel der Kameraden gefragt. Kreisbrandmeister Hensel übernahm die Wahlleitung und Auszählung der Stimmen in einem Nebenraum. Ein leichter Job: Hinrichs war der einzige Kandidat und alle gültigen Stimmen entfielen auf ihn. Somit wurde Friedhelm Hinrichs für weitere sechs Jahres zum Kopf der Walmsburger Wehr gewählt – nebenbei steuert er auf eine Rekordzeit in der Ausübung dieses Amtes zu, selbst im Vergleich mit den ältesten Ortsbrandmeistern im weiteren Umkreis. Schließlich ist Hinrichs schon seit 1981 Ortsbrandmeister – und gilt damit gleichzeitig als einer der jüngsten in diesem Amt überhaupt.

„Wiederwahl!“ war auch die Devise für zwei weitere Posten im Walmsburger Kommando. Wilhelm Kastens wurde als Schriftführer, Jan Mählmann als Sicherheitsbeauftragter im Amt bestätigt. Letzterer wurde zudem zum Oberfeuerwehrmann befördert, Markus Morawe zum Hauptlöschmeister ernannt. Als Neuzugänge der aktiven Abteilung wurden Simon Ludiwg und Florian Döbel als Feuerwehrmann, Olaf Jenkel als Feuerwehrmannanwärter aufgenommen.

Das traditionelle, vom Team des Café Michelshof zum Abschluss der Versammlung gereichte Abendessen beim gemütlichen Beisammensein wurde wie immer begeistert angenommen. Die Stärkung können die aktiven Walmsburger auch gebrauchen: Am nächsten Freitag, dem 4. Februar, steht bereits der nächste Monatsdienst an.

Foto v. l. n. r.: Kreisbrandmeister Torsten Hensel, Walmsburgs Ortsvorsteher und Schriftführer der Ortswehr Wilhelm Kastens, der neue Kassenprüfer Uwe Ludwig, Vorsitzender der Feuerschutzausschusses Manfred Bode, Feuerwehrmann Simon Ludwig, Bürgermeister Jens Böther, der wiedergewählte „Rekord-Ortsbrandmeister“ Friedhelm Hinrichs, Feuerwehrmannanwärter Olaf Jenkel, der Jugendwart und stellvertretende Ortsbrandmeister Hauptlöschmeister Markus Morawe, der Sicherheitsbeauftragte Oberfeuerwehrmann Jan Mählmann.

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