Amt Neuhaus: Alarmübung Kreisfeuerwehrbereitschaft II [Update]

Einsatz Nr. — 
am 14.09.2012, 16:11 
Einsatzstichwort:
16:11: Einsatz für den Ölabwehrzug Elbe: Kaarßen
16:41: Einsatz für den Gewässerschutzzug: Niendorf
17:11: Einsatz für Gefahrgutzug und ABC-Zug: Neuhaus
Einsatzort:
Amt Neuhaus
Feuerwehr(en)/ Einheiten:
FF Bleckede (Ölabwehrzug)
FF Breetze (Ölabwehrzug)
FF Walmsburg (Ölabwehrzug)
Lage/ Maßnahmen:

Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Lüneburg probt den Ernstfall

Gleich mehrere Punkte im Amt Neuhaus/Elbe waren die Stationen einer groß angelegten Alarmübung der Kreisbereitschaft des Landkreises, die vom Gemeindebrandmeister Dirk Baumann und dem scheidenden Leiter des Zuges II. Matthias Kleps am gestrigen Freitag ausgearbeitet wurde. Auch der Verpflegungszug der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Kreises Uelzen war mit eingebunden.

Man hatte sich gleich mehrere Einsatzsituationen ausgedacht, die es von den jeweiligen Zügen der KFB abzuarbeiten galt. So wurden nach und nach die Kräfte alarmiert, um entweder direkt nach Neuhaus, oder zum Sammelpunkt am alten Ehrenmal in Katemin zu fahren. Dort erhielten sie dann Ihre Einsatzbefehle. Die Einsatzleitung wurde über den Gemeindebrandmeister vom Einsatzleitwagen am Feuerwehrhaus in Neuhaus gesteuert.

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft II gliedert sich in den:
– Ölabwehrzug (Elbe)
– Gewässerschutzzug
– ABC-Zug und
– Gefahrgutzug

Die einzelnen Züge fanden an verschiedenen Stellen, Einsatzlagen vor, die vorzugsweise von den Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus und deren Gefahrgutgruppe ausgearbeitet wurden. „Ziel ist es, die Zusammenarbeit der einzelnen Züge zu verbessern, damit bei einem Realeinsatz die Abwicklung so reibungslos wie möglich klappt.“ so Dirk Baumann. Auch die Unterstützung durch das DRK wurde mit in die Übungsabläufe integriert.
Der Zug Ölabwehr (Elbe) konnte eigentlich nach dem Übersetzen über die Elbe in Darchau gleich vor Ort bleiben. Angenommen wurde, dass ein Schiff auf der Elbe im Bereich Herrenhof leckgeschlagen war und Flüssigkeit verliert. Dazu wurde die Ölsperre über die Elbe ausgelegt. Hier war auch Teile der FF Neuhaus eingebunden.
Das nächste Szenario sah da schon dramatischer aus. Beim Eintreffen des Gewässerschutzzuges und der Tauchergruppe der Hansestadt Lüneburg am Niendorfer See, schwammen mehrere Dutzend tote Fische auf dem Gewässer. Der Vater des Gemeindebrandmeisters, der Zimmermann ist, hatte rund 60 Fische unterschiedlicher Größe und Art aus Holz gesägt und diese waren von der Feuerwehr Niendorf großflächig auf dem See verteilen worden. Somit wurde ein großes Fischsterben simuliert, welches sich nach dem Ausgießen einer unbekannten Flüssigkeit ergeben hatte. Zusätzlich hatte ein Angler eine Person beobachtet, die oberhalb des so genannten „Schöpfwerk“ ein Fass mit einer unbekannten Flüssigkeit versenkt hatte. Aufgabe der Feuerwehr war es nun, zunächst zu erkunden, die Fische einzusammeln und dann mit der Tauchergruppe das Fass aus dem Teich zu bergen.

Die beiden letzten Übungen spielten sich in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrhaus Neuhaus ab. Der ABC-Zug musste nach einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf dem Gelände des Deichverbandes, in Verbindung mit dem Rettungsdienst drei Verletzte versorgen. In einem der verunfallten PKW war eine Person eingeklemmt, bzw. ein Fass mit einem atomaren Aufkleber gefunden worden. Die Verletzten mussten gerettet, versorgt und das Behältnis geborgen werden. Der Gefahrgutzug war dabei in Bereitschaft.
Aber wie es bei Übungen nun mal so ist, kommt es oft anders, als man es erwartet.
Ein weiterer Alarm zwingt den Gefahrgutzug zum Abrücken. In einem benachbarten Waldstück, ca. 2 km von der jetzigen Einsatzstelle entfernt, hat ein Fußgänger ein unbekanntes Fass entdeckt, aus dem eine unbekannte Flüssigkeit austritt.
Nach der Erkundung, wurde festgestellt, dass es sich um „Propylendiamin“ handelt. Ein Stoff der zur Herstellung und Verwendung von Lacken und Farben verwendet wird. Er ist brennbar und ätzend. Man entschließt sich schließlich das Fass mit einem Überbehälter zu bergen.
Gegen 20.30 Uhr wurde Übungsende befohlen. Alle eingesetzten Kräfte trafen sich dann zu einem sehr leckeren Abendessen im Feuerwehrhaus Neuhaus zur Nachbesprechung, wo von den einzelnen Zuführern die jeweiligen Aufgaben und das Abarbeiten kurz besprochen wurden.
Dann wurde es doch ein wenig melancholisch als der stellv. Kreisbrandmeister Henning Banse den jahrelangen Leiter des Zuges II. der Kreisfeuerwehrbereitschaft Matthias Klepps verabschiedete. Für seine Verdienste gab es von den rund 230 Einsatzkräften, die mit 32 Fahrzeugen aufgeschlagen waren, donnernden Applaus und einen großen Präsentkorb von den Kameradinnen und Kameraden aus Neuhaus.

Danach konnten die einzelnen Züge, die über die zwei Fähren, Neu Darchau und Bleckede die Einsatzstellen erreicht hatten, wieder die Rückfahrt, Richtung Heimat antreten.

Text/ Bilder:

Andreas Apeldorn, Kreispressewart
Alarmierte Rufgruppen FF Bleckede:
Führung
Technik
Rufgruppe I
Rufgruppe II
Rufgruppe III
Rufgruppe IV

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