Feuerwehrflugdienst und automatische Waldbrandfrüherkennung

Feuerwehrflugdienst und automatische Waldbrandfrüherkennung Schünemann: Mit Mensch und moderner Technik gemeinsam für den Brandschutz

Nach den Diskussionen über eine ausreichende Waldbranderkennung nimmt der Landesinnenminister Uwe Schünemann zu dem Thema Stellung: „Der Schutz unserer Wälder war zu jeder Zeit gewährleistet“, so Schünemann.

„Alle Verantwortlichen haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen die Waldbrandgefahr so gering wie nur möglich
halten und entstandene Brände möglichst früh erkennen. Da sind wir uns doch alle einig.“

Und das wird in der Zukunft mit dem im März in den Dienst gestellten Automatisierten Waldbrandfrüherkennungssystem (AWFS) in Verbindung mit den Einsatzstrategien der Feuerwehrflugzeuge noch optimiert.

Uwe Schünemann: „Dazu werden wir die Schnittstellen zwischen der Luftund der Kameraüberwachung noch feiner justieren und die erhobenen Daten und Fakten in einem Jahr evaluieren. Auch das kameraüberwachte Gebiet muss in dieser Zeit keine Tabuzone sein, wenn die Lage dies erfordert!
Das heißt, die Feuerwehrflugzeuge fliegen, wann immer es notwendig ist.“

Dies alles ist sowohl mit dem Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, Regierungsbrandmeister Hans Graulich, als auch mit dem für die Koordination des Feuerwehrflugdienstes zuständigen Kreisbrandmeister
Hans-Hermann Fehling abgestimmt.

Für den Evaluationszeitraum wurde mit dem Landwirtschaftsministerium vereinbart, dass Mitarbeiter der Landesforsten bei der Waldbrandstufe 5 die Flüge begleiten können.

Der seit 1961 bestehende Feuerwehrflugdienst (FFD) verfügt mit seinen Flugzeugen des Typs Cessna 206 über zwei hochmoderne Einsatzmittel.Die beiden Flugzeuge wurden mit Mitteln des Landes Niedersachsen beschafft.

Gerade in Niedersachsen zählt das Ostniedersächsische Tiefland (Lüneburger Heide) zu den Gebieten mit einem hohen bis sehr hohen Waldbrandrisiko. Bei länger anhaltenden warmen und trockenen Wetterlagen ist eine Früherkennung von Waldbränden unverzichtbar, damit Katastrophen wie 1975 sich nicht wiederholen.

Seit März 2011 erfolgt im Bereich der Lüneburger Heide
eine mit EU-Mitteln geförderte lückenlose automatische Früherkennung durch das zurzeit modernste hochauflösende Kamerasystem.

Es ist in der Lage, Brände aus einer Entfernung von 25
km mit einer Genauigkeit von 10m x 10m zu erkennen. Jeder Punkt der Lüneburger Heide wird alle vier Minuten aufs Neue erfasst. Die Auswertung erfolgt in der Kooperativen Leitstelle Lüneburg.

Das Automatisierte Waldbrandfrüherkennungssystem (AWFS) ist bereits in anderen Ländern erprobt und arbeitet zuverlässig. Das AWFS ersetzt die bisherige Überwachung der Lüneburger Heide von Feuerwachtürmen aus und macht grds. auch eine Überwachung aus der Luft entbehrlich.

„Die weniger waldbrandgefährdeten Bereiche im Westen und Süden Niedersachsens sind nicht kameraüberwacht. Hier bleibt es bei der Waldbrandvorsorge aus der Luft“, ergänzt Landesbranddirektor Jörg Schallhorn.

Der Einsatz des FFD erfolgt – wie in der Vergangenheit – bei erkennbar sehr hoher Waldbrandgefahr auf der im Jahr 2009 gemeinsam festgelegten Route.

Beide Flugzeuge des FFD stehen den Feuerwehren zur Unterstützung ihrer Einsatzleitung zur Verfügung. So können aus der Luft Kräfte geführt und eine Lageerkundung vorgenommen werden.

Bericht: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Laut Landeszeitung vom 05.05.2011 ist das Startverbot für  den Feuerwehrflugdienst wieder aufgehoben.

Details folgen …

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Der Feuerwehr-Flugdienst zur Waldbranderkennung soll nicht mehr für Kontrollflüge eingesetzt werden.
Das Flugzeug werde zukünftig nur noch zum Brandschutz im Einsatzfall eingesetzt, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Lüneburg, Wiebke Timmermann.


Zuvor hatte die Polizeidirektion einen Bericht über die Einsätze des Flugzeugs in den vergangenen Tagen an das niedersächsische Innenminsterium übermittelt.


Die Waldbrandfrüherkennung soll laut Timmermann künftig in erster Linie über das Kamerasystem laufen, das in den Wäldern Nordostniedersachens installiert wurde.

Lüneburgs Kreisbrandmeister Torsten Hensel hält den Feuerwehr-Flugdienst hingegen ergänzend zur Kameraüberwachung weiterhin für notwendig. Das Flugzeug sei für einen schnellen und sofortigen Einsatz der Feuerwehr wichtig, so Hensel.


Nachfolgend eine erste Einsatzzusammenfassung der vergangenen Tage und ein Brief vom Flugdienst-Stützpunktleiter Torsten Hensel:


Einsatzbericht der ersten 4 Tage.


Obwohl das Kamerasystem in Betrieb ist, konnten wir trotzdem einige Erstmeldungen verbuchen. Zur Zeit werden noch Veränderungen an den Grundeinstellungen und den Empfindlichkeiten des Auswertesystems vorgenommen, da zu viele “Grautöne” vom System als mögliche Feuer angezeigt werden und eine zeitnahe Auswertung dadurch sehr erschwert wird.


Insgesamt haben wir 10 Brände begleitet, davon 5 als Erstmeldungen an die Leitstellen gemeldet und in den 4 Einsatztagen bereits 14 Einsatzfahrzeuge geführt.


Die Berichte zeigen, dass die ausgewiesene Waldbrandgefahr des DWD mit der Stufe 5 richtig ist. In Faßberg und Lüchow ist noch bis Samstag die Gefährdungsstufe 5 prognostiziert, in Bergen bis Mittwoch, in Celle bis Dienstag. Fraglich ist, ob wir hier im Norden überhaupt Niederschläge und damit Entlastung bekommen. Die Sonne und die Ostwinde der letzten Tage haben dies noch verstärkt.

Die Wälder sind trocken und es mussten nicht nur kleine Feuer durch die Feuerwehren abgearbeitet werden.



Dienstag, 26. April 2011 17:10


Hallo Kameraden,


laut Aussage der PD muss ab heute Abend die Überwachung und Einsatzunterstützung durch den Feuerwehrflugdienst gestoppt werden.
Die vom MI zugewiesenen Haushaltsmittel sind erschöpft, Herr Schallhorn hat gegenüber der PD heute bestätigt, dass weitere Mittel nicht zugewiesen werden.


Eine zeitnahe Unterstützung der Einsatzkräfte aus der Luft kann daher ab Morgen nicht mehr erfolgen.
Ich bitte dies bei möglichen Waldbränden zu berücksichtigen.


Im Hinblick auf das noch garnicht funktionierende Kamerasystem, die anhaltende Gefahr durch die Trockenheit und die Anzahl bisher begleiteten Brände halte ich die Einstellung des Flugdienstes zum jetzigen Zeitpunkt für völlig unverantwortlich und kann diese Entscheidung des MI überhaupt nicht nachvollziehen.


Mit kameradschaftlichen Grüßen
Torsten Hensel
Stützpunktleiter
Stützpunkt Lüneburg


Bericht: Radio ZuSa /Torsten Hensel
Bild: Florian ZuSa (Archiv)

Quelle: http://www.florian-zusa.de

Auch Interessant?

Verabschiedung Batteriechef 2./L325

Heute sind wir gemeinsam mit einer Abordnung der Schützengilde bei unseren Freunden der 2. Batterie …

Bürgermeister ernennt Ehrenbeamte

Der Rat der Stadt Bleckede hat in seiner Sitzung gestern, 14. März 2024, die gewählten …