2003, Tanklastzug mit Schwefelsäure umgekippt

Gefahrguteinsatz: Tanklastzug mit Schwefelsäure umgekippt!

üneburg. Am Montagmorgen befuhr ein Tanklastzug auf dem Wege von Hamburg nach Sachsen-Anhalt die Lüneburger Ostum- gehung in südliche Richtung, um auf die B 4 in Richtung Melbeck einzubiegen. Der LKW fuhr hierbei jedoch vermutlich mit überhöhter Geschwindigkeit in die starke Rechtskurve und kippte auf die Fahrerseite. Mitten auf der Brücke oberhalb der Ostumgehung kam der Tanklastzug zum liegen! Der Fahrer wurde hierbei leicht verletzt. Die Ladung des LKW: 14.000 Liter 98%ige Schwefelsäure (UN-Nr.: 1830)! Nach Eingang des Notrufes gegen 08.30 Uhr bei den Leitstellen von Polizei und Feuerwehr wurde umgehend in großem Umfange alarmiert. Die zuerst vor Ort eintreffenden Kräfte erkannten die Gefahr, denn der Tank war eingerissen und der Gefahrstoff lief aus.

Die vielbefahrene Ostumgehung sowie die Bundesstraße 4 in Richtung Melbeck mussten sofort komplett gesperrt werden! Zahlreiche Polizeifahrzeuge, auch benachbarter Dienststellen, wurden hierzu eingesetzt, während die Feuerwehr Lüneburg erste Erkund- ungen unter Vollschutzanzügen durchführte. Es galt neben der Erkundung, im Bereich der Unfallstelle liegende Regenabflüsse abzudichten, da die Schwefelsäure auf die Ostumgehung zu tropfen drohte! Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass dieser Einsatz viele Stunden andauern wird und eine grössere Menge an CSA-Trägern erforderlich wird. Daher wurden in der Folgezeit sämtliche Kräfte der Feuerwehr Lüneburg sowie die Gefahrgutgruppen der umliegenden Gebietskörperschaften alarmiert. Als richtige Entscheidung erwies sich hierbei die Nutzung eines sogenannten “Voralarms”, mit dem einsatzbereite Kräfte beispielsweise an ihren Arbeitsstätten von dem Einsatz in Kenntnis gesetzt werden konnten, sodass ein spätere “Teilnahme” ermöglicht wurde. Ein weiterer Tanklastzug wurde unter Polizeibegleitung aus Hamburg zum Umpumpen der Schwefelsäure angefordert, die Straßenmeisterei baute zahlreiche Umleitungen auf, ein Polizeihubschrauber kreiste über der Einsatzstelle (siehe Luftbild mit Genehmigung der Polizeiinspektion Lüneburg) und der Rettungsdienst stand aus Gründen der Eigensicherung in Bereitschaft. Gegen 12.10 Uhr wurde nach zuvor erfolgtem Voralarm der Gefahrstoff- und Umweltzug der Stadt Bleckede alarmiert. Die FF Bleckede-Mitte rückte mit ELW und LF 16-TS aus, von den Feuerwehren aus Garze folgten LF 8 sowie von Garlstorf das LF 16. Im Zugverband ging es Richtung Lüneburg, wobei unter Nutzung des o.g. Voralarms weitere Kräfte an einem zuvor abgesprochenen Punkt aufgenommen wurden. Ihre Einsatzkleidung wurde in den Feuerwehrhäusern verladen. Im Anschluß ging es in den Bereitstellungsraum im Bereich der “Roten Schleuse” in Lüneburg. Ein Trupp unter CSA wurde dann noch zum Einsatz gebracht im Rahmen der Aufräumarbeiten. Am späten Nachmittag war das verunfallte Fahrzeug geborgen. Intensive Säuberungsarbeiten mussten noch folgen. Die Sperrung konnte dann erst gegen 22.00 Uhr aufgehoben werden. In einer ersten Bilanz kann von einer durchweg positiven Einsatzbewältigung gesprochen werden!

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