Feuerwehren trainieren länderübergreifende Zusammenarbeit auf dem Wasser

Geübt wurde der Ernstfall an der Hitzler-Werft in Lauenburg

Egal, ob der Auftrag Menschenrettung, Brandbekämpfung oder Erkundung unbekannter Stoffe hieß, zu Land als auch zu Wasser arbeiteten die Freiwilligen Feuerwehrleute zusammen. Das Besondere dabei: es waren nicht etwa Nachbarwehren, die dies öfter tun. Bei dieser Übung handelte es sich um Feuerwehren aus 3 verschiedenen Bundesländern. Lauenburg/Elbe war für Schleswig-Holstein vertreten, Boizenburg/Elbe für Mecklenburg-Vorpommern und der Ölabwehrzug Elbe des Landkreises Lüneburg für Niedersachsen.
Gegen 09.00 Uhr am Samstagmorgen wurden die Boote zu Wasser gelassen und schipperten Richtung Werft. Die Aufgaben und Einsatzbeschreibungen wurden im Vorfeld durch den stellvertretenden Zugführer des Ölabwehrzuges, Maik Bauer, verteilt und erklärt.

So galt es, mehrere Lagen parallel abzuarbeiten. Im Aggregatraum eines Schiffes wurde das Auslaufen von Schwefelsäure simuliert, welche durch einen ABC-Erkundungstrupp aus Boizenburg/Elbe unter CSA (Chemikalienschutzanzug) erforscht wurde. Auch die Umgebung galt es zu schützen, so wurde neben dem in grünen Anzügen gekleideten Trupp eine Wasserwand zum Niederschlagen der Gase errichtet. Gleichzeitig sorgten die Brandschützer aus Lauenburg/Elbe für eine Ölsperre um das Schiff herum. Dieses nicht alltägliche Szenario war, trotz der Ruhe einer Übung, in etwa einer Stunde nach Beginn ausgeführt.
Während die Feuerwehrleute aus Artlenburg und Neuhaus/Elbe eine Menschenrettung durchführten, hieß es von einer auf die andere Sekunde „Achtung, Mann über Bord“. Ein zusätzlicher Einsatzort wurde somit mitten auf dem Wasser geschaffen. Die erfahrenen Bootsführer agierten schnell und lenkten ihre Boote zu der im Wasser treibenden Person, die durch einen Schwimmring dargestellt wurde.
Auch die lebensgroße, ca. 70 kg schwere Puppe, die über den Seeweg mit den Artlenburer Kameraden an den Rettungsdienst übergeben werden sollte, stellte ein kniffeliges Manöver dar.

Am anderen Ufer kämpften die Feuerwehrleute aus Bleckede derweil mit einem Ponton, von dem man annahm, es sei ein brennendes Tankschiff, auf dem Schweröl lagerte. Eine heikle Angelegenheit, da ein Schwerölleck (als Gas austretend) hochexplosiv wäre und die Bootsmotoren, im Ernstfall, augenblicklich hätten ausgestellt werden müssen. Zum Glück entschied man sich bei dieser Übung für die ungefährliche Variante, und so konnte das Feuerwehrboot samt Crew die anstehende Menschenrettung durchführen, um danach vom Boot aus, mit einem Wasserwerfer, das Tankschiff abzulöschen.

Ein Dank gilt der Feuerwehr aus Lauenburg, für das zur Verfügung gestellte Übungsobjekt.
Bei der Nachbesprechung waren die Brandschützer einer Meinung, Wehrführer Reinhold Tiede (Boizenburg/Elbe) sagte, die Übung sei, auch länderübergreifend, gut verlaufen.

Für den Ernstfall ist es völlig irrelevant, ob die Freiwilligen nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen zum Einsatz gerufen werden. Hilfreich ist es allemal, sich zu kennen und zu wissen, wie die anderen Wehren ausgestattet sind und zusammenarbeiten können.

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Fotos:
Foto 1 Trupp unter CSA führt Menschenrettung auf Schiff durch (Foto: Birte Kraus, FF Boizenburg)
Foto 2 FF Lauenburg/Elbe sichert Hafen und errichtet „Ölsperre“
Foto 3 Brandbekämpfung vom Boot aus (FF Bleckede)

Claudia Harms
Gemeindefeuerwehrpressewartin Amt Neuhaus

 

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